Endstation Liebe by Meg Maguire

Endstation Liebe by Meg Maguire

Autor:Meg Maguire
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Egmont LYX Verlag
veröffentlicht: 2014-02-12T23:00:00+00:00


5

Caitlin schlief immer wieder kurz ein, tief genug, um Augenblicke zur Ruhe zu kommen, bevor irgendetwas sie weckte – die Kälte oder Mark, der sich hinter ihr bewegte.

Sie erwachte aus einem merkwürdigen Traum, an dessen Einzelheiten sie sich nicht erinnern konnte. Ein Blick zum Ende des Tunnels sagte ihr, dass offenbar noch immer keine Züge fuhren. Dämmern würde es frühestens in einer Stunde. Wie lange war es her, dass sie aufgehört hatten, sich zu küssen und zu unterhalten? Drei Stunden? Zehn Minuten? Fast war sie froh, dass das Display seines Handys völlig dunkel war. Auf die Uhr sehen zu können und zu wissen, wie lange sie noch warten mussten, konnte ein Fluch sein.

Ein Scheppern ertönte aus der Richtung des Ausgangs, und Caitlin verkrampfte sich. Mark erwachte. War es das Geräusch, das ihnen ein Entkommen verhieß?

Sie wechselten einen Blick, und Marks aufgerissene Augen sagten ihr, dass er sich dasselbe fragte.

»Meinst du …?«

Er nickte. »Ja.«

Sie erhob sich auf die Knie. Ob sie von der Kälte oder vom Champagner schwankte, konnte sie nicht sagen. Mark sah höflich weg, als sie ihr Kleid zurechtzupfte. Sie reichte ihm die Hand, und er schaffte es, auf die Beine zu kommen, die zweifellos ebenso wackelig wie ihre waren. Ihre Schuhe waren steif vor Kälte, als sie versuchte hineinzuschlüpfen.

Sie hob den Shaker auf und stopfte sich das Geschenkpapier und die Schachtel in die Manteltasche. Mark wollte nach der leeren Champagnerflasche greifen.

»Nicht«, sagte sie.

»Nicht?«

»Nein. Weißt du was? Lass sie einfach stehen! Ich bin sicher, dass wir nur die ganze Nacht in einem eiskalten Tunnel eingesperrt waren, weil irgendwer gepennt hat. Das Mindeste, was sie tun können, ist, eine mysteriöse Champagnerflasche zu entsorgen, die sie hier unten finden.«

Er grinste, hob sie aber trotzdem auf. »Ich nehme sie. Gib mir lieber ein paar kleine Hinweise auf deine Lieblingsblumen, damit ich die richtigen kaufen kann, um dieses Ding damit zu füllen, wenn ich zu unserem ersten Date aufkreuze.«

Sie wurde rot, und die Wärme war ihr sehr willkommen. »Ich mag Tulpen. Und Gerbera.«

»Welche Farbe?« Er klaubte den Korken auf.

»Überrasch mich!«

Er reichte ihr den Korken. »Hier. Du sollst auch ein Andenken haben.«

Sie nahm ihn mit einem erneuten Erröten entgegen, und gemeinsam liefen sie auf den Ausgang zu.

Bitte, mach, dass wirklich aufgeschlossen ist, vielleicht über eine Zeitschaltuhr! Caitlin betete, dass sie herauskamen, ehe sie irgendein bestürzter Angestellter der U-Bahn-Betreiberfirma entdeckte. Sie war todmüde und fand die Vorstellung wenig reizvoll, einen Haufen Formulare ausfüllen zu müssen, die man von ihnen nach einem solchen Vorfall womöglich benötigte.

Der Himmel hinter dem Eisentor war immer noch dunkel. Sie hielt die Luft an, als sie die Stangen erreichten, aber als Mark dagegendrückte, schwang das Tor mit einem schrillen Quietschen auf. Sie traten in die eisige Winterluft hinaus, und die Straßenlampen und Weihnachtsbeleuchtung wirkten exotisch. Geradezu magisch.

»Auf die Freiheit!« Caitlin stieß mit dem Martinishaker an die Flasche.

Im Schein der Straßenlaternen blickte sie zu Mark auf, und seine blauen Augen schimmerten im gelben Licht grün.

»Weißt du meine Nummer noch?«, fragte sie.

Sein Gesicht erstarrte vor Konzentration, aber er brachte sie auf Anhieb zusammen.

»Sehr gut.



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